Neue alte Zielgruppe
Die SPD lässt sich von Meinungsforschern ein Imageproblem bescheinigen.
Ralf WurzbacherWährend seiner Audienz beim saudischen König Salman am Sonntag in Riad will Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) Klartext geredet haben. Er habe sowohl die deutsche Position beim Thema Rüstungsexporte erläutert, als auch über den Fall des zu 1.000 Peitschenhieben verurteilten Bloggers Raif Badawi gesprochen, ließ er danach wissen und weiter: »Das Gespräch war sehr gut.« Gut für wen? Für die 140 deutschen Industriellen, die den Minister bei seiner viertägigen Reise in die Golfregien begleiten und denen Menschenrechte mitunter die Geschäfte vermiesen? Oder für Gabriel selbst, der die Gelegenheit beim Schopfe gepackt hat, um sein und vielleicht auch das Image seiner Partei aufzumöbeln? Seine Botschaft: Zwischen all dem Großen und Ganzen, also dem Öl und dem Gas, ist noch Platz zum Menscheln.
So schön können Illusionen sein. Irgendwie verhält sich Badawi zum saudischen Profiteldorado wie ein outgesourcter Ein-Euro-Jobber zur »Agenda 2010«. Für die E...
Artikel-Länge: 3980 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.