Mit offenem Mund
Vergissmeinnicht: Julianne Moore in ihrer Oscar-Rolle als Alzheimer-Patientin in »Still Alice«
André WeikardAlice, gespielt von Julianne Moore, trabt durch die Straßen, biegt gedankenlos um die Ecken. Den Blick mehr auf ihre Laufschuhe gerichtet als auf die Umgebung. Die Strecke ist sie schon oft gejoggt, Routine. Auf einmal verlangsamt sie die Schritte. Die Umgebung verschwimmt, verfremdet sich, wird unkenntlich. Für Alice, aber auch für den Kinozuschauer. Die Kamera, bislang ganz nah bei ihr, auf ihrem Gesicht, ihren Füßen, zieht sich zurück. Alice steht allein, suchend, hilflos, verloren auf einem großen Platz. Sie hat vergessen, wo sie ist. So beginnt »Still Alice«, das beklemmende US-Drama um eine Frau in mittleren Jahren, die an Alzheimer erkrankt.
Anders als Dieter Hallervorden im Til-Schweigerschen Kassenschlager »Honig im Kopf« zum gleichen Thema spielt Julianne Moore keinen drolligen Patienten, der durch seine Schusseligkeiten den Kinosaal bespaßt. Die Moore, für ihre Rolle kürzlich mit dem Oscar ausgezeichnet, durchlebt exemplarisch den schmerzhaften...
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