Die schützende Hand
Fritz J. Raddatz kann sich nicht mehr gegen Theo Sommers Nachrede wehren
Otto KöhlerNoch am selben Tag, als Fritz J. Raddatz in Zürich den Giftbecher nahm, rief ihm aus Hamburg sein ehemaliger Chefredakteur Theo Sommer über zeit-online nach: »Er war einer der großen Feuilletonchefs des Blattes, ja seiner Zeit.«
So abgesichert, begann Sommer, der vom Verteidigungsministerium in die Zeit delegiert worden war, mit der Leichenfledderei an seinem einstigen Kollegen: »Ich habe zuweilen in freundschaftlicher Verzweiflung getobt und gepoltert, wenn mir sein Umgang mit den Fakten allzu freizügig vorkam; aber ich habe stets unverdrossen meine schützende Hand über den ungebärdigen, doch fantastisch und fantasievoll anregenden Inszenator des Zeit-Kulturteils gehalten – bis es am Ende nichts mehr half, weil die Entfremdung zwischen dem ›gewitterjähen‹ [Zeit-Verleger] Bucerius und seinem Feuilletonchef zu weit vorangeschritten war.«
Schützende Hand? Wo war sie an jenem 11. Oktober 1985, als Raddatz seinen, wie er klagte, »beruflich...
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