Unter vier Augen: Ich kann schreiben
Jutta Resch-TreuwerthDies ist die letzte Kolumne unserer Kollegin Jutta Resch-Treuwerth, die am Mittwoch im Alter von 73 Jahren gestorben ist. Wir sind sehr traurig. (jW)
In meinem Archiv befinden sich Hunderte handgeschriebene Briefe. Zugegeben, sie sind vorwiegend aus dem vorigen Jahrhundert. Da gab es noch keine Laptops und Smartphones. Aber Schreibmaschinen gab es schon. Trotzdem haben meine Leser, wenn fürchterlicher Kummer am Herzen nagte, fast immer mit der Hand geschrieben. Wahrscheinlich spürten sie, dass Gedanken, die so aufgeschrieben werden, mit dem Verbund von Buchstaben herausfließen. Insofern hatte das Schreiben eine therapeutische Wirkung. Man ist etwas losgeworden, hat es sich von der Seele geschrieben.
Aber bloß keine romantische Verklärung. Ich bin mir sicher, die jungen Leute von damals hätten ihren Schmerz auch in den Computer gepresst, wenn es schon einen gegeben hätte.
Das Schreiben lag schon immer in harter Konkurrenz mit dem technischen Fortschritt....
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