Pyrrhussieg für Kohlekumpel
Polens Regierung statuiert beim aktuellen Bergarbeiterstreik kapitalistisches Exempel: Chef wird entlassen, sein Kürzungsprogramm aber fortgeführt
Reinhard LauterbachNoch einen Bergarbeiterstreik wie den von Anfang Januar bei der staatlichen polnischen Kohleholding »Kompania Węglowa« wollte sich die rechtsliberale Regierung von Ewa Kopacz nicht leisten. Während sie die Protestbewegung vom Jahresbeginn noch mit Sozialplänen befriedete, hat sie gegen den Streik der Kumpel bei der halbstaatlichen »Jastrzębska Spółka Węglowa« (JSW) im südpolnischen Revier vom Gericht bis zur Polizei alle staatlichen Machtmittel eingesetzt. Das paradox scheinende Ergebnis: Das nach außen vertretene Streikziel ist erreicht, denn der Direktor der JSW reichte seinen Rücktritt ein. Doch sein Kürzungsprogramm, das Anlass des 16tägigen Ausstandes war, wird unter neuer Führung durchgesetzt.
Die JSW ist der größte Produzent von Kokskohle in der EU. Sie beschäftigt in sieben Bergwerken und einer Kokerei etwa 29.000 Menschen, davon rund 22.000 unter Tage. Der Konflikt hatte sich an der Absicht von Vorstandschef Jaroslaw Zagórowsk...
Artikel-Länge: 4859 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.