Menschenleerer Selbstbedienungsladen
Nächster Angriff gegen Karstadt-Beschäftigte. Verkaufsberater sollen Regale einräumen. Eigner verkauft Kaufhäuser und will sie zurückmieten.
Ralf WurzbacherKarstadt war einmal ein Stück gefühlter sozialer Marktwirtschaft – mit Menschen, die einkauften, und Menschen, die verkauften. Heute ist die Warenhauskette oder das, was von ihr übrig ist, nur noch Verfügungsmasse von Zockern. Und mit dem »Menscheln« haben die es bekanntlich nicht so. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wurden im Rahmen der wiederholten Sanierungskonzepte seit 2004 schon weit über 700 Millionen Euro aus den Beschäftigten gequetscht. Allein 50 Millionen Euro seien es seit Mai 2013 gewesen, als der Konzern aus der Tarifbindung ausstieg. Die Unternehmensführung nannte das damals »schmerzhafte, aber notwendige Einschnitte«.
Bald zwei Jahre später tut es immer noch weh, und trotzdem soll die Restbelegschaft weiter bluten. Wie am Wochenende bekannt wurde, sieht der neueste Vorstoß der Geschäftsleitung vor, 1.100 Verkaufsberater zu Regaleinräumern zu degradieren, für rund 300 Euro weniger Lohn pro Monat. Am gestrigen Montag...
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