Kreuzberger Notizen
Zufälligerweise
Eike StedefeldtMir schwante nichts Gutes, als meine Cousine zum Gleis 6 des Magdeburger Hauptbahnhofs stöckelte: Hoffentlich hat sie noch was Bequemeres dabei. Irrtum, ihr Discotäschchen fasste wohl Zehnmarkschein und Lippenstift, aber keine Jesuslatschen. Es war heiß, wir waren 17, und am Eingang zum Park Sanssouci hatte sie die erste Blase am Hacken. Da hoch? Ihr Blick auf die weltberühmten Terrassen sagte: Ohne mich! Im unklaren über deren hundert Stufen, schlug ich die Orangerie vor. Endlich oben, suchte ich sie mit der Frage an eine Aufseherin aufzuheitern, wo nun die Apfelsinen verkauft würden. – So flogen wir aus dem Raffael-Saal.
Ich war längst groß, als ich den Berliner Tiergarten entdeckte. Logisch, dass der schmale Steg, über dessen Bretter ich gern radelte, Löwenbrücke hieß. Hing er doch an Drahtseilen, die an vier gusseisernen Raubkatzen verankert waren. Nur freie Überfahrt gab’s selten, da etliche auf irgendwas wartende Herren oft erst im letzt...
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