Schreiben als Klassenkampf
Erasmus Schöfer und der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt
David SalomonVor einigen Jahren nannte Günter Wallraff Erasmus Schöfer »eine Art Hölderlin, der unter die Arbeiter gefallen ist«. (1) Schon im Namen Hölderlin klingt nicht nur schlichtweg »Hochkultur« an, sondern eine Kunst, die aufs innigste mit dem jakobinischen Zeitalter verbunden ist, dem sie entstammt. Auch Schöfers Literatur ist mit ihrem Zeitalter verbunden. Mit Bedacht nennt er das Genre seiner Romantetralogie »Die Kinder des Sysifos«, deren zentrales Thema die Unabgeschlossenheit jenes Emanzipationskampfes ist, der mit den Jakobinern begann, Zeitroman. Zugleich jedoch ist Schöfer tatsächlich »unter die Arbeiter« gefallen: Nicht nur, weil er selbst einige Zeit in Fabriken arbeitete, sondern weil der Werkkreis Literatur der Arbeitswelt, dessen Mitgründer er war, nicht nur Texte über Arbeiter und ihre soziale Lage oder stellvertretend für sie in ihrem Interesse publizierte, sondern Arbeiter selbst zum Sprechen und Schreiben brachte. Genauer gesagt: ihnen Möglich...
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