Am Anfang ist die Nacht
Zur Genealogie der Moral im Kapitalismus: »Nightcrawler«
Peer SchmittAußen. Los Angeles. Nächtliche Straße. Zwielichtige Figur mit Drahtschere am Zaun. Schnippelt daran rum. Wird von Wachmann überrascht. Haut dem Wachmann eine rein. Nimmt ihm die Uhr ab. Packt den geklauten Kupferdraht in den Kofferraum.
Nächtliche Straße. Fahrt. Perspektive des Fahrers. Ziel: zum Schrotthändler. Dialog: Verhandlungen um den gültigen Kurs für geklautes Kupfer.
Da ist bereits alles drin, was man wissen muss, in der Eröffnungszene von »Nightcrawler«, dem Debütfilm von Paul Gilroy. Er war bisher hauptsächlich Drehbuchautor, bei Filmen aus der zweiten Reihe (zuletzt »The Bourne Legacy«).
Am Anfang ist die Nacht, irgendeine kleinkriminelle Aktion, eine krasse Gewalttat, danach werden immer wieder Bewerbungsszenarien und basale Geschäftsmodelle durchgespielt. Gleichgültig, ob beim Schrotthändler, beim Pfandleiher oder in einer Nachrichtenredaktion oder in der unabhängigen TV-Produktionsklitsche, es handelt sich immer um denselben schmutzigen ...
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