»Zehn Wochen aus der Hocke«
Über Klischees von Kinderheimen und den Helden des Kinofilms »Jack«. Gespräch mit Edward Berger
Interview: Lena ReichIhr Spielfilm »Jack« erzählt von einem zehnjährigen Jungen, der sich um seinen jüngeren Bruder kümmert, da sich die Mutter tagelang nicht blicken lässt. Was Jack so organisiert bekommt, ist enorm. Wieviel kann man einem Zehnjährigen zumuten?
Was Jack in unserem Film leistet, sollte man keinem Kind in dem Alter zumuten. Ich habe bei den Recherchen recht viele Kinder getroffen, die mit zehn Jahren zu Hause den Laden schmeißen. Gerade wenn die Eltern so abwesend sind, wie wir es in »Jack« zeigen, werden die älteren Geschwister häufig sehr, sehr früh selbständig und verantwortungsbewusst.
Die Welt der Erwachsenen erscheint im Film sehr ignorant. Das ist Jacks Perspektive. Wie haben Sie die technisch vermittelt?
Der Kameramann Jens Harant hat zehn Wochen aus der Hocke gefilmt, um auf Jacks Augenhöhe zu sein. Wir wollten dem Zuschauer keine andere Möglichkeit geben, als sich mit Jack zu identifizieren. Es gibt keine Totalen, auf denen sich unser Auge ausruhen...
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