Ein freier Wissenschaftler
Zum Tod des Kulturphilosophen Gerhard Wagner
Wolfgang BeutinAnfang des Monats starb 65jährig in Berlin Gerhard Wagner, der sich stets bescheiden als »Wissenschaftspublizist und -lektor« vorstellte. In Wahrheit war er ein Autor hohen Ranges, der sich über Jahrzehnte in der DDR und im vereinigten Deutschland mit vorzüglichen Büchern und Beiträgen zu Wort meldete. Der 1948 geborene Thüringer verlebte 16 wichtige Jugendjahre in Mühlhausen, promovierte und wirkte im Anschluß daran im Institut für Ästhetik und Kulturwissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR.
Ich lernte ihn 1987 bei einer vorbereitenden Tagung zur 200. Jubiläumsfeier der Französischen Revolution kennen, im VII. Jenaer Klassikseminar. Wir konstatierten sofort unsere Übereinstimmung in der Beurteilung solcher Ausnahmegestalten der deutschen Geschichte wie des Revolutionärs Thomas Müntzer und des deutschbatlischen Vormärz-Oppositionellen Carl Gustav Jochmann (1789–1830).
Keiner konnte absehen, daß die B...
Artikel-Länge: 3935 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.