Früher, sagt Gregor Schlierenzauer, war Skispringen eine einfache Sache. »Jeder hat gewußt: Der Weiteste gewinnt.« Jahr für Jahr war der Sport dann weniger allgemeinverständlich: Windregel, Gateregel, Skilänge… – zum Saisonauftakt am Wochenende in Lillehammer gibt es nun nächste Kompliziertheiten, vor allem hautenge Anzüge und einen ominösen roten Knopf.

Ende Mai hatte der Weltverband FIS verfügt, daß die Anzüge künftig bis auf die Unterschenkel eng am Körper anliegen müssen. Bis dahin waren sechs Zentimeter Luft dazwischen erlaubt. Nun waren es null. »Wir möchten damit unsere Kontrollmechanismen vereinfachen«, erklärte FIS-Renndirektor Walter Hofer, und wünschte sich als »Nebeneffekt«, »daß die Springer weniger windanfällig werden«. Als Schlierenzauer, Überflieger der letzten Vier-Schanzen-Tournee, von der Null-Zentimeter-Regel Wind bekam, setzte er einen Protestbrief an den FIS-Verband auf und mahnte im Kurier: »Mit den engen Anzügen werde...