Eine goldene Regel für ambitionierte Leser lautet: Haltet Abstand von Bestsellern und Preisträgern! Keine Regel ohne Ausnahmen, zum Beispiel Don Winslow, 2011 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet.

Die Bücher des US-Amerikaners sind auch im Bahnhofsbuchhandel stapelweise zu finden. Und trotzdem sind sie sehr gut. In diesen Krimis fallen U und E zusammen, gibt es Hard-Boiled-Unterhaltung mit ernsthaftem Blick auf Politik und andere Verbrechen.

»Leck mich am Arsch« lautet der erste Satz des neuen Winslow-Thrillers »Kings of Cool«, der zugleich das komplette erste Kapitel ist. Es folgt eine komplexe Story mit weiteren, knappen Sätzen, zum Beispiel: »Das ist das Problem mit dem Sozialismus. Kein Kapital.« »Kings of Cool« ist ein Altamount-Festival aus Buchstaben. Es geht um Hippies und Surfer, die im Love-and-Peace-Kalifornien zu einer drogengeschwängerten Symbiose finden und ihre Unschuld verlieren.

Zum Auftakt seiner bundes...