Tiergärtnerisches Porzellan
Irrtümer über Seepferdchen
Gisela SonnenburgSeepferdchen müssen oft für Vorstellungen von emanzipierter Partnerschaft herhalten. Das ist heilloser Kitsch. Zwar pflanzen sie sich auf ungewöhnliche Weise fort, ein Matriarchat oder gleichberechtigte Intimbeziehungen kann man diesen »Pferdchen«, die eigentlich Fische sind, aber nicht andichten. Außer Frage steht dagegen ihr Hang zum Kannibalismus. Nur paßt der nicht zur üblichen Verniedlichung des Hippocampus, das vielerorts vom Aussterben bedroht ist. Jährlich werden rund 24 Millionen Exemplare von Menschen gejagt und als angebliches Heilmittel verkauft. Viele Unterarten gelten als gefährdet. Europas Aquarien kooperieren bei den Nachzuchten. Führend ist das in Berlin, das dem Zoologischen Garten angegliedert ist. Hier kümmert sich Diplombiologe Benjamin Ibler um die Spezies: »Die Vorstellung, daß Seepferdchen monogam sind, ist menschliches Wunschdenken«, sagt er. Allerdings leben sie zu zweit in kleinteiligen Habitaten, also Gebieten unter Wasser, die...
Artikel-Länge: 3842 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.