Da gibt es einen Kiosk in Westberlin. Man nennt ihn »die untergehende Sonne«. Vor diesem Kiosk – er ist bei weitem nicht der einzige, in der ganzen Gegend ist es so – finden dieser Tage regelmäßige Menschenaufläufe statt, vorzugsweise abends. Und warum? Weil das Bier billiger ist als in den Clubs? Nicht wirklich, denn der Kiosk hat die Preise angehoben, und Pfand gibt es in dieser Zeit auch nicht zurück. Nein, es liegt an dem großen Flachbildschirm, den der Kiosk vor seine Tür gestellt hat. Rudelgucken, Public Viewing, einfach mal anders: Scheiß auf die Fanmeile, scheiß auf die üblichen Sky-Läden, einfach ein paar Bänke vors Büdchen gestellt. Reicht auch.

Das Klo befindet sich in der Einfahrt zum Hinterhof, tatsächlich, und daß Fußball ein soziales Ereignis ist, bewahrheitet sich auch hier wieder: Die Zimmerm...