Von wegen zentralisierte Planwirtschaft: Jedes sowjetische Studio entwickelte Ende der 20er Jahre auf eigene Faust Tonfilmsysteme, auch die in der Ukraine und Belarus. Das Moskauer Rus-Studio machte 1931 das Rennen, mit einem Film, der den unorthodoxen Pädagogen Anton S. Makarenko zum Leitbild erhob und im »Themenplan« des Studios so skizziert war: »Arbeitserziehung obdachloser Kinder, Verwandlung diebischer Kniffe in technische Fähigkeiten«.

Regie führte Nikolai Ekk, der eigentlich Juri Iwakin hieß. Er war 1917 als Student in die zaristische Armee einberufen worden, hatte bis 1919 in der Weißen Armee gedient und deshalb später die Identität eines verstorbenen Bekannten angenommen. »Putjowka w schisn« (Der Weg ins Leben) heißt der Film. Am Ende fährt Mustafa auf einer Draisine über Schienen, die er mit den geläuterten Straßenjungs seiner Kolonie gelegt hat. Das Laufger...