Jenseits der Verfassung
Ein neues Buch über »die Todesnacht in Stammheim« widerlegt die staatsoffizielle Darstellung, wonach die führenden RAF-Gefangenen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in der Nacht zum 18. Oktober 1977 in der JVA Stuttgart-Stammheim Selbstmord
Alexander Bahar* Nachdem die dreißigjährige Sperrfrist für Aktenmaterial zur RAF in den Bundes- und Landesarchiven abgelaufen war, konnte Helge Lehmann erstmals neues Quellenmaterial einsehen, das er im Rahmen seiner soeben erschienene Studie zur Todesnacht von Stammheim 1977 ausgewertet hat. In einer »beeindruckenden Indizienkette« (Alexander Bahar) dokumentiert er, wie und in welchem Ausmaß die staatlichen Ermittlungen hinter damalige Untersuchungsstandards zurückfielen, um die offizielle Selbstmordthese auch angesichts erdrückender Gegenbeweise aufrechterhalten zu können.
Bereits in früheren Publikationen war auf den merkwürdigen Umstand hingewiesen worden, daß an den Händen der »Selbstmörder« Baader und Raspe keine eindeutigen Pulverschmauchspuren nachgewiesen wurden, obwohl diese beim Abfeuern einer Waffe notwendigerweise hätten entstehen müssen. Die entsprechenden Pulverschmauchgutachten des BKA hatte Karl-Heinz Weidemann bereits 1988 publiziert. Sie finden sich n...Artikel-Länge: 21068 Zeichen
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