Wer Tiefgang nicht mit Absatzhöhe oder Hauptsatzlänge verwechselt, kann auf die Inszenierung von Sibylle Bergs »Nur Nachts« am Deutschen Theater in Berlin getrost verzichten. Liebhaber des Seichten und Bunten hingegen sind genau richtig. Wer also romantische Beziehungsschnulzen mag und gern ins Musical geht, sollte sich den Abend gönnen. Seit der Premiere am Donnerstag steht fest: Es ist nicht unbedingt ein spritziger Aperitif, aber es darf ja auch mal ein Hamburger sein. Der macht satt, und weiter geht’s mit der Leere im Kopf.

Es beginnt mit einer Tanzeinlage im leeren Bühnenrund. Peter, ein männliches Versuchskaninchen in braunen Lederschuhen, darf sich zeigen, auf dem Boden wälzen, zucken, drehen, und immer mal an die Rampe rennen. Sibylle Berg hat zielgruppensicher ein Stück zu den Befindlichkeiten der Mittvierziger geschrieben. Peter, trostloser Single aus der Kreativindustrie, trifft auf einer Stehparty Häppchen und Petra. Der Agenturarbeiter...