20.07.2010 / Inland / Seite 4
Propagandaexperten
Internes »Handbuch« der Bundeswehr zeigt: Offiziere sollen Jugendliche indoktrinieren. Oberstes Ziel ist es, Zustimmung zu Kriegseinsätzen zu bekommen
Frank Brendle
Jugendoffiziere der Bundeswehr werden gerne als »Experten in
Sachen Sicherheitspolitik« dargestellt, die Schülerinnen
und Schülern »aus erster Hand« Informationen
über das Militär und den Afghanistan-Krieg vermitteln
können. Die interne Arbeitsgrundlage, das »Handbuch: Der
Jugendoffizier« verrät hingegen: Diese Soldaten sind
keine Experten, sondern Propagandaarbeiter.
Rund 115000 Schüler mußten im vergangenen Jahr Vorträgen der Jugendoffiziere während des Unterrichts lauschen. Weitere rund 30000 nahmen an Seminaren sowie an Truppenbesuchen teil.
»Du bist nun auf einem der schönsten, aber auch anspruchsvollsten Dienstposten, den die Bundeswehr zu bieten hat.« Mit diesen Worten beginnt das Handbuch. Zivilisten können es nur in einer der wenigen Bundeswehrbibliotheken einsehen. Zum Kopieren benötigt man schon eine Erlaubnis von ganz oben, und Ausleihen geht gar nicht. Das Reinschaun genügt allerdings, um das offizielle Bild des »Experten« zurechtzurücken.
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Rund 115000 Schüler mußten im vergangenen Jahr Vorträgen der Jugendoffiziere während des Unterrichts lauschen. Weitere rund 30000 nahmen an Seminaren sowie an Truppenbesuchen teil.
»Du bist nun auf einem der schönsten, aber auch anspruchsvollsten Dienstposten, den die Bundeswehr zu bieten hat.« Mit diesen Worten beginnt das Handbuch. Zivilisten können es nur in einer der wenigen Bundeswehrbibliotheken einsehen. Zum Kopieren benötigt man schon eine Erlaubnis von ganz oben, und Ausleihen geht gar nicht. Das Reinschaun genügt allerdings, um das offizielle Bild des »Experten« zurechtzurücken.
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