26.05.2010 / Thema / Seite 10
Maritimer Klassenkampf
Hintergrund. Vom Seeleute- und Hafenarbeiterstreik 1896/97 bis zum Widerstand gegen Billigflaggen und Lohndrückerei: Die Seeschiffahrt ist nach wie vor ein wichtiger Bezugspunkt der internationalen Arbeiterbewegung
Rolf Geffken
Die Bundestagsfraktion der Partei Die Linke beabsichtigt, gemeinsam
mit den norddeutschen Landtagsfraktionen der Partei im November
2010 eine »Maritime Konferenz« durchzuführen, bei
der zwar die Bereiche Häfen und Werften, nicht aber als
eigenständiger Aspekt das Thema »Seeschiffahrt«
bzw. »Seeleute« behandelt werden soll. Der Autor sieht
in der Vernachlässigung dieses Aspektes eine Abkopplung der
Linken von der historischen Bedeutung der Seeschiffahrt und eine
Verkennung der Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges für die
Politik des Kapitals ebenso wie für die deutsche und
internationale Arbeiterbewegung.
Der Seeleute- und Hafenarbeiterstreik von 1896/97 dauerte über zwei Monate. Damals gab es noch kein Streikrecht. Das Risiko der Hafenarbeiter und Seeleute bestand darin, von heute auf morgen ihre gesamte Existenz zu verlieren. Dennoch beteiligten sich auf dem Höhepunkt des Arbeitskampfes 17000 Arbeiter, darunter fast 3000 Seeleute. Von Anfang an stand der...
Der Seeleute- und Hafenarbeiterstreik von 1896/97 dauerte über zwei Monate. Damals gab es noch kein Streikrecht. Das Risiko der Hafenarbeiter und Seeleute bestand darin, von heute auf morgen ihre gesamte Existenz zu verlieren. Dennoch beteiligten sich auf dem Höhepunkt des Arbeitskampfes 17000 Arbeiter, darunter fast 3000 Seeleute. Von Anfang an stand der...
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