Über »Rameaus Neffe« (5)
Reinhard Jellen»Man singt nicht gut unter einem Fasse; und doch ist der glücklich zu preisen, der einen Platz darunter findet.«
Am Adelsstammtisch des Dekadenzstüberls ist für den Neffen des Tonsetzers kein Plätzchen mehr reserviert, in den Club der bürgerlichen Askesefritzen, Moralapostel und Tugendbolzen begehrt er keinen Einlaß. Zweifellos ist Rameau begabt, nur hat er weder Lust, sich auf die Seite des Bestehenden zu stellen, noch zeigt er Ambitionen, sich zu den Kräften des relativen Fortschritts zu gesellen. Statt dessen zieht er es vor, ein von allen geschmähtes, unproduktives und sinnloses Schmarotzerdasein zu zelebrieren.
In Hegels »Phänomenologie des Geistes« in dem Kapitel »Sich entfremdeter Geist« nimmt der Dialog zwischen dem geistreichen Zyniker (»Er«) und seinem aufklär...
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