05.11.2009 / Inland / Seite 5
Ungeliebte Rückkehrer
Nach der Abschiebung: Selbsthilfeorganisation aus Mali berichtet von Suiziden und Ausgrenzung durch Dorfgemeinschaft und Familie
Gitta Düperthal
Unter großer Anstrengung, manchmal unter Lebensgefahr, sind
sie nach Europa gekommen. Jahrelang haben sie sich als Papierlose
(Sans Papiers) in Deutschland oder Frankreich durchgeschlagen und
Demütigungen durch Behörden sowie alltäglichen
Rassismus über sich ergehen lassen. Dann die Abschiebung, zum
Beispiel nach Mali. Wie ergeht es Flüchtlingen aus Afrika nach
ihrer »Rückführung«? Das diskutierten
Vertreter von Flüchtlingsinitiativen am Dienstag abend bei
einer Veranstaltung von Medico International in Frankfurt am
Main.
»Allein zwischen 2003 und 2005 hat es in unserem Land sieben uns bekannte Selbstmorde von Abgeschobenen gegeben«, berichtete Alessandro Dicko, Mitarbeiter der »Malischen Vereinigung der Abgeschobenen« (AME). »Man kann sich das nicht vorstellen, manchmal kommen sie mit Klebeband gefesselt, eingepackt wie ein Wurstpaket, hier an.« Für ihre Familien und Dorfgemeinschaften seien sie »Rückkehrer der Schande«. Man hatte sie nach Europa geschi...
»Allein zwischen 2003 und 2005 hat es in unserem Land sieben uns bekannte Selbstmorde von Abgeschobenen gegeben«, berichtete Alessandro Dicko, Mitarbeiter der »Malischen Vereinigung der Abgeschobenen« (AME). »Man kann sich das nicht vorstellen, manchmal kommen sie mit Klebeband gefesselt, eingepackt wie ein Wurstpaket, hier an.« Für ihre Familien und Dorfgemeinschaften seien sie »Rückkehrer der Schande«. Man hatte sie nach Europa geschi...
Artikel-Länge: 3137 Zeichen
Sie benötigen ein Online-Abo • jetzt bestellen
Hilfe bei Einlog-Problemen
Abo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
39,60 Euro/Monat
Soli: 49,60 €,
ermäßigt: 28,60 €
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.
39,60 Euro/Monat
Soli: 49,60 €,
ermäßigt: 28,60 €