Die Homophobie ist fest in der Gesellschaft verankert. Seit dreieinhalb Wochen läuft »Brüno« in den Kinos. Sacha Baron Cohen spielt in diesem Film einen schwulen Österreicher, der so berühmt werden will wie Adolf Hitler. Cohen führt eine Reihe ganz gewöhnlicher Schwulenhasser vor. Das Erschreckende an dem Film sind weniger deren homophobe Ausfälle. Cohens völlig überzogene Schwulenmasche wird von den Leuten für bare Münze genommen. Sie haben absolut keinen Schimmer davon, daß es Schwule wie Brüno nur in ihrer Phantasie gibt.

Wen wundert’s? Wenn man durchs Fernsehen zappt, kann man sich kaum retten vor schwulen Frisören, die mit ihren Scheren beim Reden lustige Selbstverteidigungsübungen ausführen. Man hat sich schon mehr als satt gesehen an Polizisten, die sich wie Mitglieder der Village People anziehen, in ihren Dienstwagen aber am liebsten Barbra Streisand hören. Auf allen Kanälen wird diese Sorte Kitsch versendet.

Vor einigen Jahren atmete die ...