Auf Venezuela-Tour befindet sich seit Sonntag Spaniens sozialdemokratischer Außenminister Miguel Angel Moratinos (PSOE). Ihn begleitet eine hochkarätige Wirtschaftsdelegation. Geschäfte sollen gemacht werden – und bei der gemeinsamem Pressekonferenz mit seinem venezolanischen Amtskollegen Nicolás Maduro am Montag sah man Moratinos tatsächlich an, daß er am liebsten nur über die Wirtschaftsbeziehungen gesprochen hätte.

Sein Besuch in Venezuela gilt in Spanien selbst als heikel: die postfranquistische Volkspartei (PP) attackierte Moratinos Außenpolitik zuletzt äußerst scharf. In der vergangenen Woche hatte die PP Moratinos kritisiert, weil er es gewagt hatte, als erstes spanisches Regierungsmitglied die britische Kronkolonie Gibraltar zu besuchen. 300 Jahre nach der Eroberung durch London fordern Spaniens Nationalisten immer noch die Rückgabe des Affenfelsens. Zugleich bilden sie die Speerspitze des Antibolivarismus in Europa. 2002 hatten sie offen d...