Selbstverständlich gibt es Aufregenderes als eine neue Platte von Tortoise und auch Spannenderes, als eine Rezension darüber zu schreiben. Ähnlich dürfte es manchem Musikkritiker mit »The Eternal«, der jüngsten Platte von Sonic Youth, gegangen sein.

Nun machen die New Yorker andere Musik, spielen richtige Songs auf verstimmten Gitarren, während sich das Quintett aus Chicago seit der Veröffentlichung seines namenlosen Debüts im Jahr 1994 konsequent dem schnöden (Rock-)Song verweigert. Indessen eint beide Bands ein besonders avancierter Zugang zur Musik, etwa eine eigensinnig komplexe Soundästhetik und ihr stoischer Wille, auf musikalische Moden nicht allzuviel zu geben: lieber das »eigene« Ding machen. Das sorgt für Wiedererkennbarkeit, vermittelt aber gleichzeitig den Eindruck, es sei bereits alles gesagt.

Nur während sich Sonic Youth im wiedererstarkten Segment »Rock zum Mitrocken« bewegen, erteilt uns die Gruppe um den Multiinstrumentalisten und Produ...