Gerne erinnere ich mich an die Folge von »Menschen bei Maischberger«, als Gastmoderatorin Alice Schwarzer den Pornoproduzenten und Rapper King Orgasmus One verhörte. Ausgiebig rezitierte sie seine Texte und warf ihm, mit dem ihr eigenen Ton professioneller Empörung, vor, frauenverachtend zu sein. »ORGI« wiederholte immer nur etwas dümmlich: »Das ist Kunst«. Der deutsch-kroatische Regisseur Zoran Solomun erzählt vom Boom auf dem Kunstmarkt. In den Jahren zwischen 2002 und 2008 wäre mit zeitgenössischer Kunst soviel verdient worden wie noch nie. Einzelne Werke hätten Spitzenpreise vom Gegenwert einer Boeing erzielt. Auf Kunstmessen seien die Namen der Künstler hinter den Namen der Galerien verschwunden. Das wäre neu gewesen und hätte bei ihm den Wunsch ausgelöst, diese Welt der Galeristen zu zeigen.

Genau das ist es, was er in seinem zwischen 2006 und 2008 entstandenen Dokumentarfilm »Super art market« tut. Er kommentiert nicht, ich werte nicht, er zeigt. ...