Lava in der Caldera
Der Aufstieg bleibt aus: Giulia Caminitos Roman »Das Wasser des Sees ist niemals süß« über eine zornige junge Frau
Kerstin Cornils»Jedes Leben beginnt mit einer Frau, so auch meins«, sagt Gaia, die junge Heldin in dem neuen Roman der 1988 in Rom geborenen Giulia Caminito. Doch längst nicht alle Leben beginnen mit einer Frau wie Antonia. Mit ihren gelbgrünen Augen und knallroten Haaren wird Gaias Mutter schlicht nur »die Rote« genannt – nicht allein das Leuchten ihres Schopfes, sondern auch ihre Energie und die proletarische Herkunft werden mit der Farbe Rot schlagend charakterisiert. Deutlich greift Antonias radikale Opferbereitschaft für ihre Kinder auf die politische Ästhetik neorealistischer Filme zurück: Pasolinis »Mamma Roma«, mit einer vor Tatkraft strotzenden Anna Magnani in der Hauptrolle, ist nicht zufällig ihr Lieblingsfilm. Wie Mamma Roma ist Antonia eine leidenschaftliche Kämpferin, bereit, sich vor aller Augen im Staub zu wälzen, wenn sie damit erreichen kann, eine passende Sozialwohnung für sich, ihre vier Kinder und ihren querschnittsgelähmten Mann zu ergattern. Ohne ...
Artikel-Länge: 6105 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.