Das Geheimnis, ohne das keine Literatur auskommt
Düstere Idyllen: Eine Sammlung mit Meistererzählungen des Realisten Alexandros Papadiamantis
Dennis PüllmannManche Leute leiden am Chronischen-Adorno-Syndrom (CAS). Sie können keinen Bluessong hören, an keiner Werbetafel vorbeigehen und kein Schawarma essen, ohne dass ihnen die Frage durchs Gehirn schießt: »Was würde Adorno dazu sagen«. Ich selber leide an einer verwandten, glücklicherweise aber harmloseren und deutlich selteneren Störung, ALS, dem Akuten-Lukács-Syndrom. Es äußert sich ähnlich wie die Volkskrankheit CAS, wird jedoch ausschließlich durch die Lektüre einerseits von beschreibender und Reportageliteratur, andererseits von realistischer Prosa vornehmlich des 19. und 20. Jahrhunderts ausgelöst. Gerade hatte ich endlich wieder einmal einen schwereren Anfall. Auslöser war die Sammlung der Erzählungen von Alexandros Papadiamantis (1851–1911), erschienen beim Elfenbein-Verlag, der sich unter anderem um die Verbreitung neugriechischer Literatur verdient macht. Papadiamantis gehört zu den großen Europäischen Realisten des 19. Jahrhunderts und ist unter ihn...
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