Urlaub im Nichts
Heinz Strunks Roman »Ein Sommer in Niendorf«
Felix BartelsDer Autor braucht einen Satz – so unscheinbar auf Seite 131, dass man ihn fast überlesen hätte –, um den Helden aus dem Spektrum zu bugsieren, innerhalb dessen wir Sympathie für einen Menschen aufzubringen bereit sind. Allerdings ist dieser Held, der Roman nennt ihn durchweg Roth, ohne Vornamen, vom ersten Moment an der Kante dieses Spektrums gesurft. Man will der irgendwie nicht sein, den irgendwie nicht kennen, irgendwie gar nicht wissen, was aus dem noch wird. Doch genau dieses Irgendwie zwingt zum Weiterlesen.
Ein Mann, weit in die zweite Hälfte seiner erwartbaren Lebenszeit vorgedrungen, eben jener Roth, nimmt sich eine Auszeit in Niendorf. Er wird in zwei Monaten eine neue Stelle antreten und möchte die Zeit nutzen, seine Familiengeschichte in Romanform zu bringen. Bald ist er mit dem notorischen Säufer Breda konfrontiert, der Roths Ferienwohnung verwaltet und einen Schnapsladen betreibt. Zunächst abgestoßen entwickelt Roth nach und nach eine schwer...
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