Der Gehalt schwindet
Faschismus ist in bürgerlichen Debatten zu moralischem Abgrenzungsbegriff geworden. Marxistische Analyse liefert inhaltliche Kriterien
Gerd WiegelDer Faschismusbegriff ist in aller Munde. Sieht man sich die Veröffentlichungen nicht nur linker Verlage an, dann hat der Begriff geradezu eine Hochkonjunktur. Selbst die ehemalige US-amerikanische Außenministerin Madeleine Albright legte 2018 ein Buch mit dem Titel »Faschismus. Eine Warnung« vor. Donald Trump, der Aufstieg einer modernisierten radikalen Rechten und autoritäre Regierungschefs von Indien über Brasilien bis Ungarn haben dafür gesorgt, dass ein in der Bundesrepublik lange umstrittener und bekämpfter Begriff heute scheinbar ein Schlüssel zum Erfolg auf dem Buchmarkt ist.
Aus antifaschistischer Sicht sind die Enttabuisierung und verstärkte Nutzung des Faschismusbegriffs erst einmal zu begrüßen. Mit ihm wird deutlich, dass es sich bei den aktuellen Entwicklungen auf der extremen Rechten um ein internationales Phänomen handelt und dass es Bezugspunkte zum historischen Faschismus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gibt.
Während also aktuelle En...
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