Kein Frieden
Seit fast drei Monaten protestieren in Kolumbien Tausende gegen die Regierung. Dabei entstanden auch neue Formen der Organisierung
Mio Calle, CaliAls am 28. April hinter den Bergen der Zentralkordillere die Sonne aufgeht, steht ein Mann im südwestkolumbianischen Cali auf einem meterhohen Sockel, vor ihm auf dem Boden liegt eine Statue. Das Denkmal von Sebastián de Belalcázar wurde gestürzt. Ein Stich ins Herz der weißen Oberschicht, die den spanischen Konquistadoren bis heute als Stadtgründer verehrt. Sebastián Moyano, alias Sebastián de Belalcázar, hatte in Spanien seinen Bruder erwürgt und seinen Namen geändert, um vor der Justiz der spanischen Krone zu fliehen. Er wird beschuldigt, in Südamerika indigene Mädchen gejagt, vergewaltigt und mit ihnen Handel getrieben zu haben. Nachweislich war er am Massenmord an lateinamerikanischen Indigenen beteiligt.
Der symbolische Sturz steht am Anfang der sozialen Revolte, die in Kolumbien bis heute anhält. Eine spontan entstandene Protestbewegung mit einer großen Bandbreite an Forderungen, getragen von unterschiedlichen Akteuren, ohne eindeutig definierbare S...
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