Irreale Weltsicht
Gibt es eine grundlegende Ideologie des Imperialismus? Georg Lukács hat einen Leitfaden für die Beantwortung dieser Frage geliefert
Arnold SchölzelDem Vorwort vom November 1952 zu »Die Zerstörung der Vernunft« gab Georg Lukács den Untertitel »Über den Irrationalismus als internationale Erscheinung in der imperialistischen Periode«. Der ungarische Philosoph deutete so an, wie er an eine methodische und inhaltliche Grundfrage seiner Arbeit herangehen wollte. Diese Frage lautet: Gibt es so etwas wie eine grundlegende Ideologie des Imperialismus? Ist der Übergang vom Kapitalismus der freien Konkurrenz zum Monopolkapitalismus, zur Verschmelzung von Industrie- und Bankkapital, mit dem Übergang zu einer Ideologie verbunden, deren Grundzüge »in der imperialistischen Periode« im wesentlichen gleichbleiben?
Wer die Frage vom Standpunkt des historischen Materialismus stellt, muss sie mit Ja beantworten. Gewonnen ist damit aber wenig, die konkrete Analyse kann hier erst beginnen.
Lücke im Marxismus
In den ökonomischen Imperialismustheorien, die ab 1900 von bürgerlichen Theoretikern und Marxisten entwickelt wurden,...
Artikel-Länge: 7786 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.