Worte wie Steine
Beat Sterchis bezaubernde Erzählung über einen Sommer in einem spanischen Dorf
Erich HacklDer einzige Schönheitsfehler ist der Titel. »Capricho« ist dieser hinreißenden Erzählung schon deshalb nicht angemessen, weil Beat Sterchi sie nicht aus einer Laune heraus geschrieben hat. Sie ist auch nicht schnell hingeworfen, sondern sorgfältig und mit Bedacht komponiert, in einem Tonfall, der seiner Ruhe und Gelassenheit ebenso entspricht wie dem heißen Glücksgefühl, das ihn in einem entlegenen Bergdorf der spanischen Provinz Castellón überkommt. Dort ist der Schweizer Schriftsteller seit Jahrzehnten zu Hause und hat sich trotzdem den unverstellten Blick und das feine Gehör des Fremden bewahrt, dem nichts selbstverständlich ist: weder die vom blühenden Ginster wie mit Goldstaub überzogenen Hänge noch das Geschrei der Mauersegler, der Fetzen Schafwolle an einem Dornbusch, das Klimpern der Hagelkörner auf den Dachziegeln, die ersten hellgrünen Triebe der Kartoffelstauden …
Obwohl oder gerade weil Sterchi ein Lob der Langsamkeit anstimmt, liest man dieses...
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