Arbeitszeitgesetz verteidigen
Beschäftigte leisten fast eine Milliarde unbezahlte Überstunden. EuGH fordert Erfassung geleisteter Tätigkeit. Regierung hebelt Schutzstandards aus
Susanne FerschlDer Achtstundentag ist seit über 100 Jahren gesellschaftliche Norm – damals wurde er in zähen Kämpfen errungen. Auch heute muss er gegen Angriffe der Unternehmerlobby verteidigt werden. An der Arbeitszeitfrage entzünden sich die Konflikte darüber, wann, wie und vor allem wie lange die Lohnabhängigen ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen müssen. Die Unternehmen versuchen, möglichst viel aus den Beschäftigten herauszupressen. Das nennt sich heute »Arbeitseffektivität steigern«, funktioniert aber so wie schon vor 100 Jahren: Entweder wird die Belastung erhöht, indem Arbeitsabläufe verdichtet und intensiviert werden. Oder der Arbeitstag wird verlängert und Beschäftigte sammeln unzählige, oft unbezahlte Überstunden an. Die Grenze zwischen Freizeit und Lohnarbeit verschwimmt für viele Beschäftigte immer stärker. Die zunehmende Flexibilisierung wird, oft illustriert mit gemütlich auf der Couch im Homeoffice Arbeitenden, den Beschäftigten als Gewinn verkauft. A...
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