Ein Dogmatiker der Vernunft
Urteile gegen den Nihiliberalismus: Texte des britischen Poptheoretikers Mark Fisher in dem Band »k-punk«
Jakob HaynerNein, ich bin nicht tolerant. Nein, ich möchte nicht mit Liberaldemokraten, Pomo-Sophisten, Meinungsbildnern, Sklaven des Fleisches, Hedonisten, Menschewisten und Individualisten ›diskutieren‹ oder ›in einen Dialog treten‹ …« Es ist eine der Gemeinheiten des Spätkapitalismus, das Denken neutralisiert zu haben im Einheitsbrei der Meinungen. So bleibt das Entscheidende ausgespart, das Urteil. Das erst evoziert Handlungen. Wer nicht urteilt, will nichts verändern.
Gegen den liberalen Relativismus, dem alles gleich – nämlich gleich verächtlich – ist, steht das lebendige kritische Denken des Theoretikers und Bloggers Mark Fisher (1968–2017). Wenn der Begriff des »organischen Intellektuellen« in einer Zeit der Billigdienstleister und Drittmitteleintreiber noch einen Sinn ergibt, dann in einer Haltung wie seiner. Fisher machte seine allseitige Bildung nicht zum Ausweis für Gelehrigkeit, verweigerte sich der »sozialer Aufstieg« genannten Unterwerfung unter die he...
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