Systematisches Schwanken
Ein Gesprächsband über die »Republik Castorf« der Berliner Volksbühne
Richard Schild und Inge PaulWenn im Sommer 2017 die seit 1992 währende Intendanz von Frank Castorf an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz endet, endet unbestreitbar auch ein bedeutendes Kapitel deutscher Theatergeschichte. Die hier entstandenen Arbeiten von so unterschiedlichen Regisseuren wie René Pollesch, Christoph Marthaler, Christoph Schlingensief und Castorf selbst haben die Ästhetik des Gegenwartstheaters mehr geprägt, als man es von jeder vergleichbaren Institution sagen könnte. Ausgerechnet der von der SED-Kulturpolitik nicht gerade wohlgelittene Castorf (er wurde 1985 als Oberspielleiter in Anklam abgesetzt) und »sein« Haus, werden dabei oft in der Tradition der blühenden Bühnenkultur der DDR gesehen, wobei insbesondere der Vergleich zu Heiner Müller tatsächlich naheliegt. Denn wie Müller stehen Castorf und die anderen Volksbühnen-Regisseure für ein assoziatives, intermediales Spiel, das sich jenseits der Dramenform situiert und gleichwohl im Brechtschen Sinne ...
Artikel-Länge: 7558 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 1,90 € wochentags und 2,30 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.