Willis Sündenbocksuche
Ein rheinischer Bauer hat sich seinen Frust über geizige Verbraucher und Kritiker von der Seele geschrieben. Nebenbei propagiert er ein »Weiter so« in der Landwirtschaft inklusive Gentechnik- und Pestizideinsatz
Peter ClausingWilli Kremer-Schillings’ »Sauerei!« hätte ein gutes Buch werden können. Es ist flüssig geschrieben, wenngleich etwas distanzlos-kumpelhaft im Ton, aber das trifft sicher den Nerv vieler Leserinnen und Leser. Und der Verfasser ist ein echter Insider. Kremer-Schillings bewirtschaftet 50 Hektar und lebt auf dem Hof, den er von seinem Vater und der vom Großvater übernommen hat. Er schöpft aus dem vollen, was die Beschreibung des Lebens eines Landwirts betrifft und kann auf die Erfahrungen von zwei vorangegangenen Generationen zurückgreifen. Nachzulesen ist das in seinem seit einigen Jahren betriebenen Blog »Bauer Willi«.
Dennoch ist seine Schrift im besten Fall ein ärgerliches, eher aber ein gefährliches Buch, wenn man dem Aphorismus von Georg Christoph Lichtenberg folgt, der schon im 18. Jahrhundert erkannte: »Das Gefährliche sind nicht die dicken Lügen, sondern Wahrheiten, mäßig entstellt.« Der Autor schildert detailreich die Krise der deutschen und europäis...
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