Begrenzte Kooperation, dominante Konkurrenz
Dauert der Wettstreit um Hegemonie zwischen imperialistischen Mächten an oder bildet sich ein »Ultraimperialismus« heraus?
Andreas WehrAm Vorabend des Ersten Weltkriegs kommt es in der internationalen Arbeiterbewegung zu einem erbitterten Streit über den Charakter des Imperialismus. Im Zentrum steht die Frage, ob es ab einer bestimmten Stufe der Entwicklung des Kapitalismus zur Herausbildung eines »Ultraimperialismus«, d. h. zu einer dauerhaften und stabilen Zusammenarbeit imperialistischer Staaten, kommt, oder ob ihr Gegensatz unversöhnlich bleibt. Es stehen sich dabei Karl Kautsky und Wladimir Iljitsch Lenin gegenüber. »Vom rein ökonomischen Standpunkt«, so Kautsky, »ist es nicht ausgeschlossen, dass der Kapitalismus noch eine neue Phase erlebt, die Übertragung der Kartellpolitik auf die äußere Politik, eine Phase des Ultraimperialismus, d. h. des Überimperialismus, der Vereinigung der Imperialismen der ganzen Welt, nicht aber ihres Kampfes, eine Phase der Aufhebung der Kriege unter dem Kapitalismus, eine Phase der gemeinsamen Ausbeutung der Welt durch das international verbündete Fina...
Artikel-Länge: 16421 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.