Bald »Sojaweltmeister«
In Brasilien werden Nachfahren schwarzer Sklaven für Anbau der Nutzpflanze von ihrem Grund und Boden vertrieben – trotz Landrecht und oft mit Waffengewalt
Norbert SuchanekDie Haut des Sojafarmers in Brasilien ist in der Regel weiß, die der Opfer seines Expansionsdrangs im Bundesstaat Maranhão meist dunkel. Die Landrechtssituation sei dramatisch, erklärte kürzlich die Gesellschaft für Menschenrechte in Maranhão (SMDH). Unter den Vertreibungen leiden gegenwärtig vor allem Nachfahren schwarzer Sklaven.
Der schon seit Jahrzehnten von der Familie Sarney kontrollierte Bundesstaat Maranhão im Nordosten Brasiliens wird seit Ende der 1990er Jahre von Protagonisten des Agrobusiness vornehmlich aus dem Süden heimgesucht. Dank ebener Flächen und Wasser in Hülle und Fülle schreitet die Zerstörung des Cerrado, der fruchtbaren Savannenlandschaft, in Maranhão in erschreckender Weise voran. Doch das Land ist gespickt mit sogenannten Quilombos, Gemeinden von Schwarzen. Dank eines von Präsident Fernando Collor de Mello 1988 geschaffenen Gesetzes haben diese Kommunen und ihre Bewohner, die Quilombolas, zumindest t...
Artikel-Länge: 8865 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.