Ohne Scheu und Wohlwollen
Autobiographie eines Lebens, dessen größte Katastrophe F. Scott Fitzgerald war: »Die furchtlosen Memoiren der Sheilah Graham« in der Anderen Bibliothek
Jamal TuschickMangel regiert das Leben der Lily Sheil. Sie wird weggegeben in die geschlossene Anstalt eines Londoner Waisenhauses. Da rasiert man das Mädchen, um den Läusen ihren Nistplatz zu nehmen. Lily wird damit aber auch als Verworfene kenntlich gemacht. Sie wehrt sich mit Ehrgeiz, Lerneifer, Halsstarrigkeit – und einer Wut, die von Berechnungen nichts wissen will. Sie schlägt eine Lehrerin – und schließlich ihre Mutter, die sich die Halbwüchsige zurückholt, um ihre Arbeitskraft auszubeuten. Die Auseinandersetzung beendet die unkomfortable Beziehung und damit alle familiären Verhältnisse. Lily verdingt sich als Hausmädchen. Um seelisch nicht vor die Hunde zu gehen, flüchtet sie in die Groschenparadiese der Kitschprosa und der allerflüchtigsten Flirts. Ihre Gewogenheit ist ein preiswertes Gut, Lily verscherbelt ihre Gunst (in den Grenzen ihrer Schicklichkeitsbegriffe) an alles, was flott und adrett daherkommt und sich biographische Bären aufbinden läßt...
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