Pinochets langer Schatten
Haftbefehle gegen 129 ehemalige Geheimdienst-Schergen sorgen für Streit in Chiles großer Koalition
Raoul RigaultFast zwei Jahrzehnte nach dem offiziellen Ende des von 1973 bis
1990 dauernden Pinochet-Regimes wurde am Dienstag in Chile das
bislang größte Verfahren gegen ehemalige Mitglieder des
berüchtigten Geheimdienstes DINA gestartet. Der
zuständige Untersuchungsrichter Victor Montiglio erließ
Haftbefehle gegen 129 Agenten, die für die Verschleppung,
Folterung und Ermordung von Gegnern der Militärdiktatur
verantwortlich gemacht werden.
Unter den Angeklagten befinden sich hochrangige DINA-Offiziere wie
ihr ehemaliger Leiter, General Manuel Contreras, der mindestens von
1973–75 auch Mitarbeiter der CIA war und wegen zahlreicher
anderer Menschenrechtsverbrechen bereits zu 300 Jahren
Gefängnis verurteilt wurde. Es sind auch untere Chargen dabei,
die dem Wachpersonal der Geheimgefängnisse oder den
Folterteams angehörten. Die Sprecherin der Vereinigung der
Angehörigen von entführten und verschwundenen
Diktaturopfern (AFDD), Mireya Garcia, zeigte sich erfreut und...
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