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Konzertiertes Schweigen
Warum Presse, Geschworene und Staatsanwaltschaft in den USA versuchen, das Verfahren gegen die »Miami Five« unter den Tisch zu kehren
René GonzálezMiami, 27. November 2000: Die Auswahl der Geschworenenjury in dem längsten Spionageprozeß der US-Geschichte hat begonnen. Juni 2001: Wir, die fünf Angeklagten, werden in allen Punkten schuldig gesprochen. Ein halbes Jahr später verkündet die zuständige Richterin die Urteile: vier Mal lebenslänglich plus 77 Jahre Haft, die auf uns fünf verteilt werden.
Sechs Monate lang hatten die Vertreter der Presse sich nach und nach kommentarlos aus dem Gerichtssaal verabschiedet. Die Geschworenen votierten einstimmig und begründeten ihre Entscheidung nicht. Die Staatsanwälte vergaben die Chance auf einen TV-Auftritt und 15 Minuten Ruhm. Nach einem halben Jahrhundert voller Schmähreden gegen Kuba fand sich nun niemand, um mit dem Urteil die antikubanische Hysterie zu befeuern. Statt dessen hüllte man sich in diesem Fall in tiefes Schweigen. Doch was ist die Erklärung für dieses Wunder an konzertierter Diskretion, an disziplinierter Zurückhaltung?
Wir müssen in der Zeit z...
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