Am Kiosk in Bombay
Erschöpft durchs moderne Märchen lesen: Siddharth Dhanvant Shangvi treibt seine Leser durch die Schicksalschläge seiner Figuren
Susan Geißler* Siddharth Dhanvant Shangvi: Das Lied der Dämmerung. Wunderlich Verlag, Reinbek bei Hamburg 2004, 380 Seiten, 19.90 Euro
Wir müssen aufhören, immer nur Bücher von Suhrkamp zu lesen. Was uns fehlt, ist weder ein Bewußtsein noch ein kritisches Urteilsvermögen, sondern ein ordentliches Schicksal. Wir müssen heiraten, aber das trauen wir uns ja wieder nicht. Da muß also erst ein eleganter indischer Gentleman in unsere deutschen India-Restaurants kommen, seine große dunkle Liebesgeschichte zwischen Lammcurry und Samosas schieben und sanft auf den Buchdeckel tippen: Lies das mal, du armer hungriger Mensch. Vom Essen wirst du auch nicht satt.
Siddharth Dhanvant Shanghvi sieht noch besser aus als er heißt und hat einen Roman vorgelegt, »Das Lied der Dämmerung«, der sich elegant zwischen bürgerlichem Realismus und spießbürgerlichem Frauenarztroman durchdrängelt, ohne Schaden zu nehmen. Er hat es nur eiliger als die beiden trantütigen Genres, d...
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