Stammessen mit Stützbier
Heinz Strunk schildert eine banale Existenz in güldenem Glanz: »Fleisch ist mein Gemüse« ist vielleicht autobiographisch, bestimmt aber große Kunst
Jan Off* Heinz Strunk: Fleisch ist mein Gemüse, Rowohlt Taschenbuchverlag, Reinbek bei Hamburg, Hamburg 2004, 256 Seiten, 8,90 Euro
Den anderen beim Scheitern zuzusehen ist immer erhebend. Kein Wunder also, daß Heinz Strunks Roman »Fleisch ist mein Gemüse« das klamme Herz des Lesers bereits nach wenigen Seiten zu wärmen in der Lage ist, handelt es sich beim Ich-Erzähler doch um ein wirklich armes Licht, dessen trostloses Dasein die eigene, ja eigentlich nicht minder banale Existenz in nahezu güldenem Glanz erscheinen läßt. Als ob es nicht reichen würde, daß der bedauernswerte Heranwachsende gemeinsam mit seiner psychotischen Mutter in einem tristen Reihenhaus im nicht minder tristen Stadtteil Hamburg-Harburg beherbergt ist, ist er auch selbst mit allerlei Angstneurosen und der heimtückischen Hautkrankheit Acne Conglobata geschlagen. Keine Frage, daß körperliche Kontakte mit dem anderen Geschlecht gegen Null tendieren. Daran ändert sich auch nich...
Artikel-Länge: 3351 Zeichen
Dieser Beitrag ist gesperrt und nur für Onlineabonnenten lesbar. Die Tageszeitung junge Welt finanziert sich vor allem aus den Aboeinnahmen. Mit einem Onlineabo tragen Sie dazu bei, das Erscheinen der jungen Welt und ihre Unabhängigkeit zu sichern.
Für Unentschlossene gibt es die Tageszeitung junge Welt auch am Kiosk, für 2,00 € wochentags und 2,50 € am Wochenende. Alle belieferten Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Vollen Zugriff auf alle Artikel bietet das Onlineabo. Jetzt bestellen unter www.jungewelt.de/abo.
Unverzichtbar! Jetzt junge Welt stärken.
Hilfe bei Einlog-ProblemenAbo abschließen
Gedruckt
Sechs mal die Woche: Hintergrund und Analysen, Kultur, Wissenschaft und Politik. Und Samstag acht Seiten extra.
Verschenken
Anderen eine Freude machen: Verschenken Sie jetzt ein Abonnement der Printausgabe.