Winston Churchill hat einmal gesagt, die Hauptschwierigkeit bei Prognosen liege darin, dass sie die Zukunft beträfen. Daran sollte man auch bei Prognosen über das angeblich in der Ukraine absehbare Kriegsende denken.
Mit diesem Reduktionismus taugt auch noch der »aggressivste Kritiker des Islams« als Belegmaterial für die Gefahren einer eingebildeten »Islamisierung«.
Eine Ministerin, die für sich eine »feministische Außenpolitik« beansprucht, fordert von den kurdischen Frauenverteidigungseinheiten in Syrien trotz existenzieller Bedrohung die Waffen niederzulegen.
Wie Gesamtbetriebsrätin Daniela Cavallo einfallen konnte, die Einigung sei »solidarisch«, wird ihr Geheimnis bleiben. Denn sie ist vor allem für den Konzern ein großer Erfolg.
Musk und Trump leiten eine neue Regierungsform in den USA ein: Oligarchie war gestern, jetzt kommt die Monokratie. Neben inszeniertem Chaos ist vor allem wichtig: Der Kriegsetat wurde geräuschlos verabschiedet.
Die vier Monate in Avignon haben die Gesellschaft auch deswegen verändert, weil »die Scham die Seiten wechseln« musste, wie die Nebenklägerin Gisèle Pelicot es formuliert hat.
Der Ukraine-Krieg stört Donald Trump, aber nicht Krieg überhaupt. Das ist schlecht für Kiew, aber Olaf Scholz und andere Transatlantiker stimmen auf einmal Trump zu. Das ist schlecht für die Welt.
Der gegen Russland und seine Verbündeten gerichtete Vorwurf des Giftgaseinsatzes spielt im westlichen Propagandaarsenal seit langem eine hervorgehobene Rolle.
Scholz war ein Kriegskanzler mit Hemmungen, der aber die Scharfmacher befeuerte. Vor allem schuf er die Voraussetzungen für den Kurs auf Hochrüstung und Waffenlieferungen: Die Reallöhne sind ohne Aufstand gesunken.
Die Sahelallianz hält an ihrem Ziel fest, sich im Streben nach ernsthafter Unabhängigkeit nicht bloß von Frankreich, sondern auch aus der Regionalorganisation ECOWAS zu lösen.
Die Dschihadisten werfen Russland und Iran schon aus eigenem Antrieb aus dem Land. Wenn es dem Westen zudem gelingen sollte, sie halbwegs zu zähmen, dann hätte er auf Syrien wieder seinen Daumen drauf.
Im Jahr 2024 wurden Rüstungsexporte in die Türkei auf Rekordniveau genehmigt. Waffen im Wert von über 230 Millionen Euro. Die Entscheidung der Bundesregierung fiel wieder einmal im Fahrwasser der USA.
Wirtschaftsnachrichten: Der Finanzminister hat alles »im Griff«, die Maschinenbauer melden einen Umsatzeinbruch von acht Prozent und Olaf Scholz tröstet die Ford-Bauer in Köln. Heißt: Für Krieg ist genug Geld da.
Russland ist von dem mit türkischer Unterstützung vorgetragenen Angriff auf Damaskus kalt erwischt worden. Erdoğan hat gezeigt, was Multipolarität heißt: Jeder, der die Gelegenheit sieht, schafft Fakten.
Für Russland ist Assads Sturz eine schwere Niederlage, vergleichbar vielleicht mit der Niederlage der Vereinigten Staaten in Afghanistan. Ebenfalls schwer wiegt der Umsturz in Damaskus für Iran.
Die FDP hält Russland für einen Bluff, die CDU/CSU will Präsenz der Bundeswehr vor Nordkorea. Am Freitag diskutierte der Bundestag zwei Anträge, die auf Wahn beruhen.
Macron, ein begeisterter Balzac-Leser, hat nicht viel gelernt aus seiner Lektüre. Wie Rastignac setzte er auf menschliche Niedertracht: Die linke Volksfront sollte sich mit seinem Zutun von Innen heraus selbst zerstören.
Der Versuch, über Südkorea das Kriegsrecht zu verhängen, ist peinlich für Joe Biden, da er das Bündnis mit Südkorea stets als Schulterschluss der Demokraten gegen die Autokraten inszeniert hat.
Absahnen, was andere ermöglicht haben: So stellt sich Habeck die Beschaffung von Fachkräften etwa in Kenia vor, wo er am Dienstag aus Anlass des 5. Deutsch-Afrikanischen Wirtschaftsgipfels eintraf.
Die Veranstaltung und Ausstellungseröffnung zu 50 Jahre Besatzung der Westsahara findet MORGEN (Donnerstag, 6.11.) statt. Wir bitten den Fehler in der heutigen Printausgabe zu entschuldigen.