Lieber Herr Henscheid, Sie sind achtzig geworden? Wir lernten uns erst relativ spät kennen. Sie waren schon berühmt, erst einmal jenseits der »Mainlinie«. Ich war es noch nicht ganz.
Armin Laschet plakatierte 1994 die Slogans »Zuhören können« und »Entscheiden & Handeln«, was Gerhard Schröder (SPD) längst zu »Zuhören, Entscheiden, Handeln« zusammengeführt hatte.
Einst, es soll so um die Jahrhundertwende herum gewesen sein, ging der Dichter Henscheid wohlgemut seinen Lieblingswanderweg zwischen der Burgruine Lichtenegg und Fürnried spazieren.
Mein Herr, ich weiß, Ihr seid in Pfeifgeschäften unterwegs, und auch ich selbst hätt’ wahrlich in der Abwehr auszuhelfen. Doch geht die letzte Bitte eines Sterbenden nicht vor? Sagt selbst!
Eckhard Henscheid stellte 1994 in der FAZ erstaunt fest, er teile sich die Rolle des Meistgehaßten deutschen Literaten in seltsam stringenter Synchronie mit Ernst Jünger. Und bemerkte: »ein schmuckes Pärchen«.
Es ist so ungefähr nach der Hälfte der achtziger Jahre geschehen. Helmut Kohl war Kanzler. Matthias Egersdörfer war Gymnasiast. Beide Sachverhalte fühlten sich an, als dauerten sie bis in alle Ewigkeit.
Als ich Kind war, hab’ ich Gott gelesen. / Weiß und schwarz mein Ministranttalar, / Frommfroh schwonk ich Weihrauch zum Altar. / Als ich Kind war, bin ich doof gewesen.