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Aus: Ausgabe vom 29.12.2025, Seite 3 / Abgeschrieben

Frauenorganisation »Zora«: Stoppt die sexuelle Folter durch Israel

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Palästinensische Frauen und Kinder werden im Rahmen eines Gefangenenaustausches aus dem Ofer-Gefängnis in Israel entlassen (Januar 2025)

Die antikapitalistische Frauenorganisation »Zora« ruft zum Widerstand gegen sexualisierte Gewalt gegen Palästinenser in israelischen Gefängnissen auf und informierte am Sonnabend darüber, dass auch ein Mitglied ihrer Gruppe als Teilnehmerin der »Gaza Freedom Flotilla« nach der Gefangennahme sexueller Folter in Israel ausgesetzt war:

Seit nahezu einem Jahrhundert ist das palästinensische Volk einer beispiellosen Unterdrückung und Kolonialisierung ausgesetzt. (…) Als junge Frauenorganisation Zora werden wir niemals gleichgültig gegenüber dem Leid einer unterdrückten Nation sein, insbesondere nicht gegenüber dem Leid ihrer Frauen. Unsere internationalistische Verantwortung bestand darin, mit vereinten Kräften diesen Genozid und das viel zu lange ertragene Leid aufzuhalten. Es war eine natürliche Konsequenz dieser Haltung, dass wir uns an den Flotilla-Initiativen der progressiven Menschheit (bewusste Wortwahl) beteiligt haben, um die zionistisch-imperialistische Belagerung eines Volkes zu durchbrechen, das einem Genozid ausgesetzt ist.

Auf der Internationalen Konferenz in Solidarität mit politischen Gefangenen der Plattform Stimme der Gefangenen (TSP) am 21. Dezember in Paris berichtete unsere Genossin und Sprecherin Anna von ihren Erfahrungen. Sie war als Journalistin auf dem Schiff der Mediziner:innen und Journalist:innen der Freedom Flotilla Coalition beteiligt und schilderte die sexistische Gewalt durch zionistische IDF-Kräfte, der sie ausgesetzt war.

Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff der IDF auf das Schiff in internationalen Gewässern wurden die Flotilla-Aktivist:innen zunächst in das Foltergefängnis Ktziot und anschließend in das Detention Center Givon gebracht. Dort waren sie fortlaufenden Bedrohungen, sexistischer Herabwürdigung, Erniedrigung, Gewalt und Misshandlungen ausgesetzt. Unter den Augen und fortgesetzten Demütigungen schwerbewaffneter und maskierter Soldaten wurde unsere Genossin nach ihrem Widerstand gegen eine gewaltsame Nacktdurchsuchung durch zionistische Wärterinnen vergewaltigt. Ihre Entschlossenheit, gegen den vergewaltigenden Zionismus und jegliches Unrecht zu kämpfen, brachte sie mit folgenden Worten zum Ausdruck: »Ich werde nicht aufhören, für Gerechtigkeit und ein Ende der Gewalt zu kämpfen, bis jede Frau frei ist und Gerechtigkeit erfahren hat. Ich werde nicht aufhören zu kämpfen, bis das Patriarchat nicht mehr existiert.«

(…) Ein zentraler Wesenszug der israelischen Besatzungsmacht ist ihr patriarchaler und sexistischer Charakter. Durch sexuelle Gewalt und Terror gegen das palästinensische Volk, allen voran gegen die Frauen, wird versucht, Unterdrückung und Entmenschlichung der gesamten palästinensischen Nation weiter zu verschärfen. Seit dem 7. Oktober hat diese Form der Gewalt eine neue Eskalationsstufe erreicht.

Berichte von Menschenrechtsorganisationen sowie Aussagen ehemaliger Gefangener beschreiben die Systematik und Brutalität der Angriffe auf die Würde und körperliche Unversehrtheit palästinensischer Gefangener, denen jegliches Recht abgesprochen wird. Eine Besatzungsmacht, die mit nahezu unbegrenzten Ressourcen ausgestattet ist, offenbart dabei moralische Abgründe, die selbst grundlegende gesellschaftliche Werte, wie den Schutz von Kindern, mit Füßen treten. (…)

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