Privatperson des Tages: Katherina Reiche
Von Felix Bartels
Der Reiche neigt zum Lobbyismus. Die Reiche auch. Nur auf der anderen Seite der Versorgungskette. Pflicht und Vergnügen sind für die Wirtschaftsministerin nicht immer leicht zu trennen. Unlängst erst kam ans Licht, dass das ihr folgende Ministerium der Govradar GmbH Fördermittel im Umfang von 287.000 Euro bewilligt hatte. Reiches Lebensabschnittsgefährte Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg ist Teilhaber der Firma. Ob sein Anteil am Unternehmen höher ist als der Anteil an seiner ersten Doktorarbeit, bleibt unklar. Hoch genug, von Begünstigung durch seine Gefährtin zu sprechen, dürfte er sein.
Auch bei der jüngsten Affäre hat Guttenberg die Finger im Spiel. Wie Spiegel online berichtet, hat Reiche im November am »Moving Mountains«-Gipfel in Tirol teilgenommen, knapp über der Vegetationsgrenze treffen sich Leute, die weit über der Beitragsbemessungsgrenze vegetieren. Ein Summit wie viele, auf dem Geld mit Macht dies und das bespricht, ohne dass irgendeiner dazwischenquatschen kann, der das Besprochene späterhin zu spüren bekommen wird. Das Ministerium windet sich derweil. Zunächst wollte man nicht mal Reiches Anwesenheit bestätigen. Dann hieß es, sie sei privat dort gewesen. Organisiert wurde das Treffen von Guttenberg und Österreichs Exkanzler Kurz, titanicweit bekannt als »Baby-Hitler«. Ein Kurzurlaub? Warum nicht, die Wirtschaftsministerin wird bei einem Treffen mit dem Zweck, Einfluss auf Wirtschaftspolitik zu nehmen, Privates und Politisches gewiss gut getrennt haben.
Nunmehr ist eine Veranstaltungsbroschüre aufgetaucht, in der die Ministerin als »Ihre Exzellenz Katherina Reiche« neben Ministern anderer Staaten aufgeführt wird. Das ist zwar nicht ihr korrekter Titel, doch vielleicht eine Art Spitzname im privaten Umfeld.
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