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Aus: Ausgabe vom 09.12.2025, Seite 16 / Sport
Rennrodeln

Hinab den Kanal

Deutsch-österreischische Angelegenheit. Saisonstart im Rodelweltcup in Winterberg
Von Thomas Behlert
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Schneller wird’s nicht: Lisa Schulte und Jonas Müller (Winterberg, 5.12.2025)

Der Saisonstart der Rodelweltcups 2025/2026 begann mit einer Woche Verspätung in Winterberg und nicht wie geplant auf dem umgebauten Eiskanal in Igls-Innsbruck. Nach dem dortigen Umbau, der 30 Millionen Euro gekostet hat, unternahm der zweimalige Rodelweltmeister Jonas Müller den Versuch, die 1.270 Meter lange Bahn unfallfrei hinabzupesen. Vierzehn neu verlegte Kurven schüttelten Müller kräftig durch. Am Ende war klar, dass der Eiskanal von Rennschlittensportlern nicht befahrbar ist. Angesichts gravierender Sicherheitsmängel konnte die Bahn Ende November nur von den Bobsportlern gemeistert werden.

So ging es am vergangenen Wochenende auf die elegante Bahn in Winterberg, die mit ihren 16 Kurven als die schnellste der Welt gilt. Diesmal wurde allerdings die Höchstgeschwindigkeit von 140 Kilometern pro Stunde nicht erreicht. Beim ersten Weltcup in diesem Jahr teilten sich die Sportlerinnen und Sportler aus Österreich und der BRD die Punkte. Und auch bei den nächsten Weltcuprennen werden die Rodlerinnen und Rodler aus Kanada, Litauen oder der Schweiz vermutlich nur mitfahren.

Bereits am Donnerstag begannen die Wettkämpfe im neu eingeführten Mixed-Event. Den ersten Platz belegten Jonas Müller und Lisa Schulte aus Österreich vor den Deutschen Felix Loch und Julia Taubitz. Max Langenhan und Merle Fräbel mussten sich mit dem vierten Platz begnügen. Auch bei den Solofahrten der Männer waren altbekannte Namen auf der Wertungsliste zu finden: Der aus Berchtesgaden stammende Felix Loch, der mittlerweile seit 16 Jahren Rennschlitten fährt und in Winterberg den 50. Weltcup gewann, ließ Jonas Müller und Max Langenhan, den Weltcupgesamtsieger des vergangenen Jahres, hinter sich. Mit seinen 36 Jahren wird Loch im kommenden Februar bei den Olympischen Winterspielen in Oberitalien ein gewichtiges Wort mitreden, denn die Bahn in Cortina ist nicht allzu schwer und Testfahrten absolvierte Loch mit Bravour.

Auch bei den Doppelsitzern der Damen und Herren standen nur Sportlerinnen und Sportler aus der BRD und aus Österreich auf dem Treppchen. Juri Gatt und Riccardo Schöpf (Österreich) kamen mit zwei fehlerfreien Fahrten auf den ersten Platz. Ihnen folgten Tobias Wendl und Tobias Arlt (BRD) und Yannick Müller und Armin Frauscher (Österreich). Bei den Frauen gab es ein ähnliches Bild. Am Ende hieß es: Österreich vor der BRD; Hannah Prock vor Merle Fräbel und Dorothea Schwarz. Überraschend war allerdings, dass Julia Taubitz, die Favoritin und Siegerin der letzten vier Gesamtweltcups, nur den zwölften Rang belegte. Die in Annaberg-Buchholz geborene Sportstudentin, seit einigen Jahren im thüringischen Oberhof als Feldwebel stationiert, versteuerte sich und kam somit auf keine hohe Geschwindigkeit.

Eine neue Sportart im Rennschlittensport ist der Doppelsitzer der Damen. Regelmäßige Wettkämpfe gibt es erst seit 2020, die Disziplin hat bei den Olympischen Spielen in Milano-Cortina Premiere. In Winterberg gewannen dieses Mal Jessica Degenhardt und Cheyenne Rosenthal (BRD) vor den Österreicherinnen Selina Egle und Laura Kipp. Platz drei belegten ebenfalls deutsche Sportlerinnen: Dajana Eitberger und Magdalena Matschiner. Vom Rande der Wettkampfbahn erfuhren die Zuschauer, dass die Rennschlittenlegende Georg Hackl aus Berchtesgaden die österreichische Mannschaft, die er seit 2022 als verantwortlicher Trainer für die Fahr- und Schlittentechnik betreut, verlassen wird. Nach den Olympischen Spielen 2026 soll Schluss sein. »40 Jahre immer im Winter unterwegs sind genug«, sagte Hackl der Mediengruppe Münchner Merkur/TZ.

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