Ausgegrenzte Gruppen
Von Gudrun Giese
Diskriminierung vor allem schwarzer und muslimischer Menschen zieht sich durch viele Bereiche. Eine aktuelle Studie zeigt nun, wie stark diese Gruppe umfassende Nachteile rund ums Wohnen erfährt. Für den Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (Nadira) wurden 9.512 Menschen befragt. Daraus ergab sich, dass insbesondere Schwarze und Muslime »vom Zugang zum Miet- und Immobilienmarkt über Wohnbedingungen (Wohnfläche, Qualität und Wohnumfeld), Eigentumsquoten und finanzielle Belastungen bis hin zu Infrastruktur und Lebensqualität im Wohnumfeld Diskriminierung erfahren«, meldete am Montag das für die Studie verantwortliche Deutsche Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (Dezim). Erstmals sei mit dem Nadira-Monitoringbericht »Gewohnt ungleich: Rassismus und Wohnverhältnisse« die Ungleichbehandlung im Bereich Wohnen nachgewiesen worden.
Schwarze und muslimische Menschen werden deutlich seltener zu Wohnungsbesichtigungen eingeladen als nicht »rassistisch markierte« Personen. Ein Feldexperiment zeigte, dass fiktive Bewerber mit deutsch klingenden Namen mit einer Wahrscheinlichkeit von 22 Prozent zu einer Besichtigung eingeladen wurden, während textgleiche Bewerbungen nur zu 16 Prozent eine Einladung nach sich zogen, wenn der Name auf eine Herkunft aus dem Nahen Osten, Nordafrika oder der Türkei schließen ließ. Menschen aus diesen Ländern müssen im Durchschnitt mit weniger Platz vorliebnehmen: 1,3 Zimmer mit 47 Quadratmetern stehen ihnen zur Verfügung, während Menschen aus der Vergleichsgruppe durchschnittlich 1,9 Zimmer mit insgesamt 69 Quadratmetern bewohnen. Wer als schwarz oder muslimisch wahrgenommen wird, erhält oft befristete Mietverträge oder muss sich mit Index- und Staffelmieten plagen.
Während 30 Prozent der nichtdeutschen oder als solche wahrgenommenen Personen durch die Wohnkosten überlastet sind, liegt der Anteil bei den »rassistisch markierten« Mietern bei 37 Prozent. Nach Abzug ihrer Wohnkosten seien 36 Prozent von ihnen armutsgefährdet. Bei der Vergleichsgruppe seien es 19 Prozent. »Wohnen ist ein zentraler Lebensbereich, in dem sich gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe entscheidet«, betonte Noa K. Ha vom Dezim-Institut und appellierte an die Politik. Sie müsse angesichts der Wohnungsknappheit und verschärften Ungleichheit handeln.
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